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Was es bedeutet, ein Lehrer zu sein – Teil II

In diesem Beitrag möchte ich darauf eingehen, was sich genau abspielt, wenn sich Schüler über ihre Lehrer beschweren oder viel mehr, wenn sich Schüler über ihre Lehrer beschweren gehen. An sich hören es Lehrer tagtäglich; die negativen Kommentare seitens der Schüler. Das ist (leider) schon zur Normalität geworden.

Doch was passiert, wenn es noch weitergeht; wenn die Schüler beispielsweise zum Schulleiter und/oder Abteilungsleiter gehen?

An sich kann man nachvollziehen, (wenn man es möchte) wie sich das für die Lehrkraft anfühlt. Da unterrichtet man seit vielen Jahren, vielleicht sogar schon länger als der Schüler alt ist (…), und muss über Dritte erfahren, dass man das angeblich falsch tut? Natürlich wird das als persönlicher Angriff angesehen, aber DAS ist (meistens!) nicht der Fall!

Worauf möchte ich hier eigentlich hinaus?

Der Beruf des Lehrers ist mit einem der komplexesten. Egal was man als Lehrer tut, es gibt immer Schüler (und Kollegen), die mit einem unzufrieden sind. Nur dass es Schüler direkter zur Schau stellen. Manche eher beleidigend, zugegeben. Solche Mitschüler haben wir selbst nicht gerne. Aber wenn man nur mit Gegenwind rechnen muss, hat man doch keinen Blick mehr für das Gute und verliert womöglich die nötige Kraft und Motivation, den Unterricht mit dem meisten Gegenwind zu führen.

(wir möchten doch nicht, dass unsere lieben Lehrer sich schlecht fühlen!)

Aber Schüler, die über die nächste Instanz gehen, haben keinen persönlichen Angriff im Sinn. Es geht uns um die Unterrichtsgestaltung an sich. Der Wunsch ist nur, einen gemeinsamen Kompromiss zu finden, da das Ziel doch gemeinsam erreicht werden möchte: Die Abschlussprüfung.

Schüler möchten sicher vorbereitet werden, Lehrer möchten, dass die Schüler gut abschneiden. Das geht aber nicht, wenn die gesamte Klasse unzufrieden ist, da in dem Fall der Unterricht nicht gut bis gar nicht läuft und sich daraus schlechte Noten resultieren.

Es gibt nichts schlimmeres, als schlecht gelaunte Schüler, die das ganze Unterrichtsklima beeinflussen. Da brauchen die Fenster nicht geöffnet werden, es ist schon kalt genug.

Vielleicht sieht man als Schüler keinen anderen Weg mehr, so negativ das klingen mag. Womöglich ist das sogar nötig, damit sich was ändert. Wenn nicht so, dann eben anders.  Änderungen müssen nicht immer negativ sein, auch nicht nach 10 Jahren gleichbleibender Unterrichtsstruktur.


Statt dann mit einer schlechten Einstellung weiterzumachen, kann man Positiv mit der Sache umgehen. Man hat sich die Wünsche der Schüler angehört und die Kritikpunkte besprochen. Die Frage ist dann nur, wie man als Lehrkraft damit umgehen mag. Fühlt man sich verletzt und zieht den Unterricht nur durch? Nimmt man sich alles zu sehr zu Herzen? Oder zieht man einen Kompromiss, geht auf alles ein, kommt den Schülern entgegen und gestaltet die Unterrichtsstruktur um, sodass man gemeinsam auf die Abschlussprüfungen hinarbeitet und nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeitet?

Letzteres klingt doch vielversprechend, oder nicht?

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